Unsere Ermahnung von Huntington

Eine Sicherheits- und Friedenspolitik berücksichtigt selten Glaubensinhalte und Unterschiede in Religionen und Konfessionen. Dass dies aber der Schlüssel zu den genauesten Vorhersagen ist, zeigte uns das Buch „Clash of Cultures“ von Samuel P. Huntington, der die „Sollbruch-Stelle“ der Ukraine mit dem Donbass aufgrund der russisch-orthodoxen Zugehöigkeit bereits 1997 richtig vorhersah. Werden diese Unterschiede nicht berücksichtigt, versteht man das Wesen des europäischen Nationalstaates und deren Adelshäuser nicht, und es fehlen mitunter entscheidende Geschichtskenntnisse. Außenpolitik wird dadurch verunmöglicht.

Zukünftige Ereignisse vorauszusagen und sogar zu planen ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Geopolitik und Geostrategie. Dass diese im 21. Jahrhundert nicht unseren Erwartungen entspricht, können wir am Versagen der Amerikaner und Europäer – Verlust des Flughafens in Kabul – nachvollziehen, den unsere NATO-Soldaten gegen die Taliban nicht halten konnten. Dieses wichtige Ereignis am 16./17. August 2021, am Tag des hundertsten vollendeten Lebensjahres von Karl Heinrich „Charles“ Bukowski, der als junger Student eine neue NSDAP in Amerika versuchte zu gründen, ist als das Scheitern von dreißg Jahren westlicher Außenpolitik nach der Wiedervereinigung Deutschlands in die Gegenwartsgeschichte eingegangen.


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